Schallschutz ist nicht nachrüstbar.

Planen Sie den erhöhten Schallschutz von Anfang an ein!

sia 181:2020 – Schallschutz im Hochbau:
2.2 Anforderungsstufen.

2.2.1 Die Mindestanforderungen gewährleisten bei üblicher Nutzung einen Schallschutz zur Verhinderung erheblicher Störungen.

Erhöhten Anforderungen nach sia 181, kompensieren die durch den geringeren Störgeräuschpegel bessere Wahrnehmung von Störungen, in solchen Bauten.  Sie erfüllen den Zweck der Mindestanforderungen in anderen Bauten.

Mit Normen sind in der Regel die Mindestorderungen festgelegt.

Wird ein höherer Schallschutz verlangt, muss er vertraglich festlegen werden. In sia 181 gibt es dazu nur eine Regelung für (leicht) erhöhte Anforderungen für Einfamislienhäuser, Doppel- und Reiheneinfamilienhäuser sowie Stockwerkeigentum.

Es gibt unterschiedliche Normen und Richtlinien für höhere Ruheanssprüche oder besondere Nutzung. Nur so können klare, für einen Vertrag quantifizierbare Verhältnisse, für den gewünschten Schallschutz geschaffen werden.

Unabhängig wo eine Kita einzieht, aus der Nachbarschaft gibt es Einsprachen wegen des Kinderlärms. Obschon kantonal geregelt, werden mit dem Bauentscheid besondere Auflagen, zum Schutz gegen Aussenlärm und Innenlärm, gemacht. Der Nachweis ist anspruchsvoller und auswändiger, als bei anderen Nutzungsarten.

Während bei älteren Gebäuden der Nachweis durch Messung am Bau nahezu unumgänglich ist, müsste der Nachweis bei Neubauten, ohne aufwändige Messung möglich sein. Das setzt voraus, dass Baudokumentation und Bauteilkataloge vollständig und verfügbar sind, und dass die Umsetzung den Plänen korrekt entspricht. Leider sind diese Voraussetzungen nicht immer erfüllt, sodass der Nachweis am Bau unumgänglich ist.

Auf der rechten Seite des Gebäudes befindet sich zwischen ausgebautem Keller bis zum Dachgeschoss eine grosse Anwaltskanzlei mit Büroräumen und Sitzungszimmern. Auf der linken Seite zieht die Kindertagesstätte ein. In der Mitte und über die Breite der Baute, befinden sich durchgehend offene Treppenhäuser. Schall unabhängig woher und welcher Art, kann sich auf alle Stockwerke verteilt.

Beim Bauentscheid wird in beiden Fällen besonderes Augenmerk auf den Trittschall-Schutz, und zwar vertikal, horizontal und diagonal gelegt. Auf Treppen gehende, rennende und beim Spielen hüpfende Kinder bewirken nicht nur Trittschall, sondern auch sekukndär abgestrahlten Körperschall. Der korrekte Nachweis ist aufwändig und obsschon sich im Neubau die Kita im Ergeschoss befindet, muss der Trittschallschutz von unten nach oben  nachgewiesen werden.

Einerseits zum Sparcherwerb besonders wichtig, andererseits zum Schutz vor übermässiger Lärmbelastung am Arbeitsplatz, ist gute Raumakustik unumgänglich. Berufsbedingte Hörminderung bis zu Burnouts, gehören zu den Hauptursachen eines frühzeitigen Berufsausstiegs.

Mit passender raumakustischer Konditionierung in den Innenräumen, kann auch aktiv Schallschutz zur Nachbarschaft gemacht werden. Aufwändige, kostenintensive Schallschutzmassnahmen wie beispielsweise zusätzliche Massnahmen zur Trittschallminderung oder die generelle Verbesserung der Schalldämmung, können geringer ausfallen, im günstigsten Fall sogar entfallen – eine Inverstition auch in die Zukunft und Mehrwert wirklich für alle.