Schallschutz ist nicht nachrüstbar.

Im Bestand, lohnt es sich den passenden Schallschutz bei Umbauten, richtig einzuplanen.

Bei älteren Bauten, ist der vorhandene Schallschutz meist grenzwertig.

Wird umgebaut oder saniert, kann sich der resultierende Schallschutz sogar deutlich verschlechtern.

Oft sind bei älteren Bauten anamorphe Bauteile (Bauteile mit sich stark ändernden Eigenschaften) anzutreffen.

Werden alte mit neuen Bauteilen verbunden, können unerwartete Effekte auftreten.

Fenster aus den 40er Jahren, werden durch moderne, schall- und wärmedämmende Fenster ersetzt. Beim Öffnen und Schliessen der Fenster entstehen nach dem Umbau, durch starken Körperschall, bei den Nachbarn sehr störende Geräusche, infolge sekundär abgestrahlten Luftschalls – der Schallschutz hat sich durch die neuen Fester deutlich verschlechtert. Die Nachbarn werden nebst Luftschall, zusätzlich durch Erschütterung belästigt.

Der Akustiker empfiehlt für diesen Fall zur Bausubstanz einen passenden Einbau. So können die neuen Festerrahmen, keinen Körperschall auf andere Bauteile übertragen.

Auf drei Stockwerken einer Geschäftsbaute eines Grossbetriebs, befinden sich Bürolandschaften gleicher Art. Auf allen Stockwerken klagen die Mitarbeitenden über Lärm und gegenseitiger Störung, insbesondere zwischen den verschiedenen Abteilungen der offenen Bürolandschaft.

Das Anforderungsprofil der Geschäftsleitung verlangt:

  1. An der Transparenz und den Verkehrswegen, darf sich nichts ändern.
  2. Des Weiteren werden nur türlose Konzepte akzeptiert.
  3. An der Anordnung von Möblierung und Arbeitsplätzen darf nichts geändert werden.
  4. An Lichtverhältnissen und Klimatisierung darf nichts verändert werden.
  5. Innerhalb der einzelnen Abteilungen, respektive Arbeitsgruppen, muss die Kommunikation uneingeschränkt möglich sein.
  6. Die visuelle Kommunikation und Präsenzkontrolle, muss zwischen den Abteilungen wie bisher möglich sein.
  7. Der Lärmpegel muss so gesenkt werden, dass konzentriertes Arbeiten während des Arbeitstags, ohne Anstrengung und stressfrei möglich ist.

An der bauteilaktivierten Decke, besteht keine Möglichkeit zur effektiven Akustikkonditionierung, ohne Auswirkung auf die Klimatisierung.

Mit raumhohen Schallschirmen mit Kantenabsorbern, bleibt die Transparenz erhalten und auch Klimatisierung sowie -Lichtverhältnisse bleiben unbeeinflusst.

Mehrere türlose Besprechungszellen entlang der Raummitte sind so platziert, dass sie Schall entweder gegenseitig abschirmen und andererseits die offenen Seiten, nicht direkt in die seitlichen Arbeitsflächen einstrahlen können. Trotz türlosem Konzept, sind Diskretion und Vertraulichkeit gewährleistet.

Der Akustiker plant, über die rein statistische Raumakustik und Akustik-Konditionierung hinaus, zur vollen Zufriedenheit von Geschäftsleitung und Mitarbeitenden. Die Lösung funktioniert unverändert gut, als nach einiger Zeit durch Arbeitsplatzverdichtung, die Belegung in den einzelnen Abteilungen, sukzessive erhöht wird.

Eine besondere Bedingung ist, dass der Betrieb nicht für längere Zeit unterbrochen werden darf. Durch ausgeklügelte Planung wird dem Kundenwunsch entsprochen:

Am Freitagmorgen fahren die Lastwagen vom Zoll, direkt vor das Haus. Bis zum Mittag, werden die Teile mittels Kran auf das einzurichtende Stokwerk hochgeladen und vorbereitet. Die Mittarbeiter des entsprechenden Stockwerks, gehen am Freitagmittag früher ins Wochenende. Hausdienst und IT schaffen Platz für die Montage. Am Montagmorgen zu Arbeitsbeginn finden alle den gewohnten Arbeitsplatz so vor, wie sie ihn am Freitagmittag verlassen hatten. Die Vorgehensweise bewährt sich dreimal, je für ein Stockwerk und zur vollen Zufriedenheit der Kundschaft.